25. Mai 2017

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Jannis kam trotz seiner fast 5 kg Gewicht unbeschadet im Geburtshaus zur Welt.

Vorgeschichte: Kaiserschnitt wegen Beckenendlage

Mein erster Sohn kam im April 2013 per sekundärem Kaiserschnitt wegen BEL und „Makrosomie“ zur Welt. Er hatte ein Geburtsgewicht von 4300g und einen Kopfumfang von 38 cm. Im Endeffekt war aber einfach der Professor, der mich begleiten wollte, an dem Tag nicht anwesend. Die anderen Ärzte trauten sich diese Geburt wohl nicht zu.

Ein entspannter Beginn

Am Morgen des 29.09.2016, 4 Tage vor dem errechneten Termin, merkte ich ein stärkeres Ziehen im Bauch als die Tage zuvor, dachte mir aber absolut nichts dabei.

Mein Partner und mein großer Sohn Julian nutzten das schöne, ungewöhnlich warme aber recht stürmische Wetter und gingen noch raus.

Gegen Nachmittag wurde das Ziehen im Unterbauch doch intensiver und drückte auf die Blase aber nicht schmerzhaft. 18 Uhr hatte ich dann eine Wehe die intensiver war als die vorhergehenden was mich dazu veranlasste, mal die Wehenapp zu betätigen. Alle 5-15 Minuten. Hmm, wird dann eine schlaflose Nacht, wenn´s so weiter geht, dachte ich mir noch. Ab 19´Uhr wurden die Wehen regelmäßiger alle 3-4 Minuten und hatten eine Länge von ca. 30 Sekunden.

Meine Männer kamen nach Hause, ich hüpfte also unter die Dusche und rasierte mir noch ganz gemütlich die Beine.

Die Wehen werden stärker

Die Wehen blieben und so langsam musste ich bei jeder Einzelnen meine aktuelle Tätigkeit unterbrechen. Mir ging es allerdings noch viel zu gut, um in Hektik zu verfallen. So spielte ich also noch mit unserem Sohn Julian und machte uns was zu futtern.

Da die Wehen so regelmäßig alle 2-3 Minuten blieben, rief ich gegen 21 Uhr meine gute Fee, unsere Hebamme, an und sagte ihr, dass ich sie wohl heute noch besuchen werde.

Sie fragte mich, ob Baby trotz der Wehen schön aktiv ist. War es. (Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass sich ein Bub auf den Weg machte.) Wenn auch nicht so sehr, wie die Tage davor. Ich sagte Ihr also, dass wir kommen. Sie freute sich auf uns.

Henning hat das Auto beladen, ich zog Julian um, der schon etwas müde war aber voller Spannung, dass der Bauchzwerg nun scheinbar bald bei uns sein wird. Nachdem alles fertig war, musste ich während der Wehen schon veratmen und stehen bleiben. In den Wehenpausen fühlt ich mich super. 22Uhr fuhren wir los.

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Die Autofahrt war weniger schlimm, als ich es befürchtet hatte, allerdings musste mich schon gut an Hennings Bein krallen und nahm alles eher wie in Trance war. Zwischendurch witzelten wir aber ordentlich rum und ich war tiefenentspannt.

Ankunft im Geburtshaus

22:40 kamen wir im Geburtshaus an, wo uns Suse, meine Hebamme, schon erwartete und mich hoch ins Geburtszimmer begleitete. Sie fragte ,wie es uns allen denn geht, legte ein wenig Musik auf, wir scherzten rum, ich veratmete zwischendurch immer wieder meine Wehen. Julian und ich hüpften auf den Gymnastikbällen rum. Alles war total entspannt.

23:15 bat ich Suse mal nach dem MuMu zu schauen, welcher schon 8cm eröffnet war und mich doch überraschte. Sie schaute auch kurz nach den Herztönen… Alles bestens. Henning und Julian spielten Lego.

Blasensprung auf dem Gymnastikball

Als ich mich 20 Minuten später über einen Ball legen wollte machte es knack, alles wurde warm und nass. Ich spürte richtig wie Babylein nach untern rutschte, der Kopf nun ordentlich auf den MuMu drückte, was die Wehen extrem intensiv machte.

Ich wurde lauter, hatte schon einen leichten Drang mitzuschieben. Wir versuchten, zu laufen, was für mich nicht mehr angenehm war. Ich versuchte den Gebärhocker, welcher nach 10 Minuten auch nicht mehr ging. So begab ich mich aufs Bett in den Vierfüßlerstand.

Bei jeder Wehe schob ich nun mit nach unten… Julian war während dessen neben dem großen Bett auf der Matratze die auf dem Boden lag eingeschlafen.

Henning legte sich zu mir mit aufs Gebärbett wo ich seine Hand zerquetschen durfte.

Instinktiver Lagewechsel, um dem Baby zu helfen, seinen Weg zu finden

Leider wollte sich Jannis nicht so richtig mit dem Kopf eindrehen, was mir das Gefühl gab, immer wieder ins Leere zu schieben. Suse meinte ich solle mich mal auf die Seite legen, kontrollierte zwischendurch immer wieder kurz die Herztöne.

So richtig ging es nicht weiter und ich begab mich erneut in den Vierfüßlerstand, als Suse meinte, sie würde einen kleinen Schnitt machen müssen um Baby einen Impuls zum Eindrehen zu geben und fragte ob dies für mich ok sei… Ich bejahte, da ich doch schon gut zu tun hatte und hoffte es würde nun vorwärts gehen. Bei der nächsten Presswehe machte sie einen Schnitt, dann ging alles recht fix…

Endlich geschafft – Ein Junge!

0:45 war es geschafft, Jannis war geboren. Das erste was ich von Suse hört war: Man, da ist aber ganz schön viel Baby in deinem Bauch gewesen und legte ihn mir auf den Bauch… Ganz erschöpft aber total Glücklich dass es nun geschafft war guckten wir zwischen Babys Beine… Ein JUNGE

Wir kuschelten ausgiebig, stillten das erste Mal, 45 Minuten später kam die Plazenta und ca. 2 Stunden nachdem der kleine Mann geboren wurde durfte Papa die Nabelschnur durchtrennen.

Suse nähte den kleinen Schnitt und machte die U1.

Jannis Maße: 4920g, 59,5cm und 37,5cm KU kern gesund und munter.

Den Rest der Nacht durften wir 4 gemeinsam im Geburtshaus verbringen

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