24. Mai 2018

2 Kommentare

Der Geburt Deines Kindes zählt nicht zu den schönsten, sondern eher zu den schlimmsten Momenten Deines Lebens? Die Erinnerungen an die Geburt belasten Dich ständig im Alltag?

Fühlst Du Dich seither falsch, denkst Du bist nicht normal oder Du müßtest doch einfach nur froh und glücklich sein?

Aber da ist dieser riesige Schatten über Dir, den Du einfach nicht los wirst?

Die Erinnerungen an die Geburt Deines Kindes sind nicht nur schlimm, sondern sie wollen nicht mehr weichen? Du traust Dich schon gar nicht mehr, zu entspannen oder ins Bett zu gehen, weil Du weißt, dann werden sie größer und schlimmer?

Sie blitzen im Alltag hervor, in Augenblicken, in denen Du gar nicht damit gerechnet hast?

Dann versuchen Dein Körper und Deine Seele ein Trauma zu verarbeiten.

Und jede dieser Reaktionen ist eine normale Reaktion auf ein abnormales Ereignis.

Bleiben diese Reaktionen jedoch bestehen, dann ist es höchste Zeit, sich Hilfe zu suchen. Und zwar bei einem Profi der oder die sich mit der Verarbeitung traumatischer Erfahrungen auskennt.

Denn: das was Du gerade erlebst, muss nicht für immer so bleiben.

Sicherlich werden die Erinnerungen nie ganz verschwinden, denn sie gehören zu Deinem Leben. Aber sie können verblassen und die seelischen Wunden können vernarben. Das Ziel einer Trauma Therapie sollte sein, das Du Deinen Alltag meistern kannst, das Du wieder Schlaf findest und Dich die Erinnerungen nicht mehr über dauernd überwältigen und Du irgendwann dazu in der Lage bist, den Ort, an dem Deine traumatische Erfahrung stattgefunden hat, wieder zu betreten.

Aber bevor dies der Fall ist, möchte ich Dir 5 einfache Übungen zeigen, die Dir im Alltag etwas Entlastung bieten können, wenn die Erinnerungen wieder aufflammen.

1. Sinnesreize setzen:

Wenn Erinnerungen plötzlich auftauchen und Du Dich wieder mitten im Geschehen befindest, nennt man das „Flashbacks“ oder „Blitzerinnerungen“. Dein Gehirn weiß in solchen Momenten nicht, wo Du Dich zeitlich und örtlich gerade befindest.

Mit Sinnesreizen kannst Du Deinem Gehirn helfen, wieder ins Hier und Jetzt zurück zu kehren. So entsteht auch Abstand zu den belastenden, überwältigenden Gefühlen, die mit dem Ereignis verbunden sind.

Es ist wichtig, dies vorher zu „üben“, damit Du im Moment des Flashbacks auch wirklich reagierst.

Welche Reize Du ausprobieren möchtest, bleibt Dir überlassen.

Es gibt viele Möglichkeiten:

z.B. Gummiband am Arm schnippen, sich mit einem Eiswürfel berühren (oder kalt Duschen), sich kneifen, an etwas Starkem riechen, wie Essig oder ein (vielleicht sogar beruhigendes) Duftöl parat haben, auf ein Pfefferkorn oder in eine Chilischote beißen, ein saures Bonbon lutschen, laut Musik hören, ein schönes Bild, das Dich erfreut oder beruhigt, konzentriert anschauen,…

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2. Die 1-5 Übung

Diese Übung hilft Dir, wenn Du Deine Aufmerksamkeit wieder ins Hier- und Jetzt bringen möchtest. Sie ist im Übrigen auch eine super Einschlaf-Hilfe und nützlich bei Ängsten und Anspannung.

Ich habe es noch nicht ein einziges Mal geschafft, diese Übung als Einschlaf-Hilfe  zu Ende zu bringen. 

So funktioniert sie:

  1. Du benennst eine Sache, die Du gerade siehst (beim Einschlafen stell Dir mit geschlossenen Augen einfach die Gegenstände in dem Raum vor, in dem Du gerade einschlafen möchtest), z.B. „Ich sehe einen dunkelgrünen Vorhang.“
  2. Du benennst etwas, das Du gerade hörst, z.B. „Ich höre einen Vogel zwitschern.“
  3. Du benennst eine Sache, die Du spürst, z.B. “ Ich spüre meine Jacke auf meiner Haut.“

Im nächsten Durchgang benennst Du jeweils 2 Dinge zu jeder Wahrnehmung, also 2 x sehen, 2 x hören, 2 x spüren. So geht es immer weiter, bis Du in jedem Bereich 5 Dinge benannt hast.

Wenn Du wieder im Hier und Jetzt bist, kann es sein, dass die überwältigenden Gefühle noch immer da sind. Deshalb zeige ich Dir jetzt, wie Du Dir einen inneren Ort der Ruhe schaffst

3. Einen inneren Ort der Ruhe schaffen

Dieser Ort ist Deine innere Vorstellung an einen Ort, an dem Du Dich sicher, wohl und geborgen fühlst.

Wenn Du Dir diesen Ort regelmäßig vorstellst, kann Dir diese Vorstellung bei quälenden Gedanken und Erinnerungen helfen, zu entspannen.

Versuche zunächst Deine Augen zu schließen und ganz ruhig zu werden. Dein Atem darf einfach fließen. Ganz ohne Absicht. Der Atmen kommt und geht, ohne, dass Du irgend etwas selbst tust.

Nun lasse vor Deinem inneren Auge einen Ort entstehen, mit dem Du etwas sehr Schönes und Beruhigendes verbindest.

Dieser Ort kann real sein oder Du kannst ihn Dir in Deiner Fantasie ausmalen. Wenn Du magst, probiere mehrere Ort aus. Welcher gefällt Dir am besten?

Hast Du einen Ort gefunden? Sieh Dich an diesem Ort genau um. Was kannst Du hier entdecken? Gibt es ein schönes Haus oder eine Höhle? Wachsen Blumen oder sind Tiere in der Nähe? Welche Farben erkennst Du hier?

Was spürst Du an diesem Ort? Eine weiche Windbrise? Wo stehst oder liegst Du? Wie fühlt sich der Untergrund an?

Gibt es Geräusche, die Du wahrnimmst, wie z.B. das Rauschen des Meeres, Vogelgezwitscher oder hörst Du Bienen summen?

Wie riecht es an Deinem Ort? Duften Blumen und Sträucher oder das Meer?

Bist Du an diesem Ort allein oder siehst Du andere Wesen? Sei gewahr, dass Du selbst entscheidest, wer diesen Ort betreten darf. Er gehört nur Dir allein und Du entscheidest, ob andere Menschen oder Tiere hinein dürfen.

Du kannst diesen Ort nun mit allem, was Du Dir wünschst, ausstatten. Hole Dir, was Dir persönlich gut tut, an diesen Ort. Wie wäre es z.B. mit einem bequemen Liegestuhl und einem schönen Buch, oder schöner Musik, vielleicht ein Lieblingsessen?

Suche Deinen Ort möglichst oft auf, denn dann kannst Du ihn gezielt aufsuchen, wenn Du ihn zur Entspannung brauchst.

4. Gedankenstopp

Eine weitere Möglichkeit ist es, Deine Gedanken abrupt zu stoppen. Du kannst z.B. in die Hände klatschen oder auf eine Tischplatte klopfen und zu Dir selbst, laut oder leise „Nein“ sagen. Dazu kannst Du Dir ein großes, rundes Stoppschild vorstellen.

Um Dich weiter zu beruhigen, kannst Du langsam einatmen und dabei 21,22,23 zählen. Dann halte die Luft für 3 Sekunden an und atme langsam über mindestens 3 Sekunden wieder aus.

5.  Rückwärts rechnen

Du kannst auch, wenn sich negative oder überwältigende Gedanken einschleichen, beginnen rückwärts zu rechnen. Nimm Dir dazu eine beliebige hohe Zahl, z.B. 1000 oder 10.000 und ziehe immer die gleiche zweistellige Zahl davon ab, z.B. 23. Also 10.000 – 23 = 9.977-23= 9.954 usw.

Durch das konzentrierte Rechnen haben die anderen Gedanken erstmal eine Weile Pause.

Nun bin ich gespannt, welche Dinge Du gerne ausprobieren würdest oder ob Du noch andere Tricks kennst.

Weiterführende Informationen

(Werbung) Wenn Du gerne genaueres dazu erfahren möchtest, was ein Trauma ist und wie es sich körperlich und seelisch auswirken kann, kannst Du Dir auch den Onlinekurs „Schritt für Schritt eine schwierige Geburt verarbeiten“ ansehen.

Falls Du lieber erstmal einen kostenlosen Testkurs besuchen magst, Hier entlang

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  1. Hallo liebe Ute,
    Ich finde deine Seite sehr schön und toll, was du alles anbietest.
    Leider kann ich nirgends den Zugang zum kostenlosen Testkurs finden, der link dazu führt mich zum kompletten kostenpflichtigen Kurs.
    Viele Grüße
    Marion

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