21. Juli 2019

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Wir haben eine heilsame VBA2C geschafft! Und ich bin allen dankbar, die uns dies ermöglicht haben.

Am
Freitagabend, 15.12.17, machte ich es mir mit einer Flasche alkoholfreien Sekt
und Popcorn vor dem TV gemütlich. Keine Sekunde hatte ich geglaubt, dass es
bald losgeht, denn der Bauch war so ruhig wie schon lange nicht mehr.

Eigentlich war
alles wie immer…

In
der Nacht, gegen 4.00 Uhr, bin ich wie immer erwacht. Dieses Mal aber nicht,
weil ich aufs Klo musste, sondern weil es in meinem Bauch Plopp gemacht hat.
Kurz darauf lief das Fruchtwasser
nur noch so heraus.

Zum
Glück hatte ich noch ein Handtuch im Bett, so dass nicht gleich alles durch und
durch nass war. Natürlich waren wir alle sofort hellwach. Unsere Tochter wollte
schon Party machen. Ich ging dann ins Wohnzimmer und habe mit dem Krankenhaus telefoniert. Sie haben mir
gesagt, wir sollen uns in aller Ruhe bereit machen und dann so gegen 6.00 Uhr kommen.

Ich
ging dann duschen, wir haben die letzten Sachen zusammengepackt und haben die
Schwiegereltern informiert, dass wir unsere Tochter zu ihnen bringen. Dies
haben wir dann gemacht und konnten ohne großen Verkehr nach Aarau fahren. So
waren wir 6.00 Uhr im Kantonsspital Aarau.

Angekommen im Krankenhaus

Dort
wurden wir freundlich empfangen. Unterwegs haben die Wehen schon angefangen, waren aber noch unregelmäßig. Im Spital
wurde ein CTG geschrieben, welches
schon einige Wehen aufgezeichnet hat. Eine Assistenzärztin machte noch einen Ultraschall, um das Gewicht einzuschätzen.
Das Baby wurde auf ca. 3500 g geschätzt.

Zurück
im Kreißsaal, hat man uns über den
weiteren Ablauf informiert. Ich wurde warm eingepackt und bekam Akupunktur-Nadeln
an den Beinen gesteckt. Danach sollten wir in Ruhe frühstücken gehen und dann
würde man weiterschauen.

Da
es an diesem Tag einige Austritte gab, war noch kein Zimmer für mich frei.
Dieses sollte ich aber kurz nach Mittag beziehen können. Soweit kam es aber
nicht.

Kaum
vom Frühstücken zurück, so gegen 11.00 Uhr, wurde mir speiübel und die Wehen
stärker. Nichts blieb mehr in meinem Magen. Die Hebamme freute sich, für sie ein Zeichen, dass die Geburt vorwärts geht. So gegen 13.00 Uhr
wurde ich dann untersucht und der Muttermund
war schon 4 cm geöffnet.

Die
nächste Zeit verging wie im Fluge, und ich war irgendwo zwischen Dösen und
Wehen veratmen. Wenn ich eingedöst bin und durch eine Wehe erwachte, waren die
Wehen kaum auszuhalten. Ich war vom Herumliegen so müde, dass ich immer wieder
weggedöst bin.

Allmählich ging es richtig los

Gegen
15.00 Uhr wurden die Wehen immer stärker, und ich habe nach einer PDA verlangt, welche ich gegen 16.00
Uhr auch erhalten habe. Die Anästhesistin musste ihre Oberärztin dazu rufen, da
sie wegen meiner Skoliose die PDA fast nicht stechen konnte. Mit Hilfe der
Oberärztin saß die PDA sofort super gut, und es ging mir viel besser.

Bei
der nächsten Untersuchung war der Muttermund schon 7 cm geöffnet.

Da
die Wehen dann wegen der PDA schwächer wurden, wurde mir ein Wehentropf angehängt. Mit diesem ging
es super vorwärts. Leider schoss mein Blutdruck extrem in die Höhe, teilweise
war er 190/110. Ich bekam dann von einer Ärztin eine Einmaldosis
Blutdrucksenker und da meine Leukozyten zu hoch waren, noch eine Antibiotika
Infusion.

Gegen
20.00 Uhr spürte ich einen Pressdrang. Der Muttermund war komplett verstrichen.
Mir war es sehr wohl auf der Seite und konnte so gut mitpressen. Es ging aber nicht
so gut vorwärts. Ich musste mich auf die linke Seite legen und so ging es dann
vorwärts.

Der Kleine ließ sich ziemlich Zeit

Nach
ein paar Wehen konnte ich mich wieder nach rechts legen und es ging weiter. Man
konnte schon die Haare sehen. Der Kleine rutschte aber nach den Wehen wieder
zurück. Laut den Hebammen aber kein Problem, denn so werde der Damm schön
gedehnt.

Dann plötzlich war der Kopf da, ein wahnsinniges Gefühl!

Dann
ging es aber nicht sofort weiter, da er mit den Schultern festhing. Das
Gebärbett wurde dann im unteren Teil nach unten gelassen, so dass ich mich
hinsetzen konnte. So gelang es den Hebammen, ihn zu halten und ihm etwas zu
helfen, so dass er um 20.43 Uhr rausflutschte.

Mein wunderbarer Sohn kam als VBA2C zur Welt

Er
schaute herum und war ganz ruhig. Schnell fing er an zu schreien und ich konnte
ihn selbst zu mir auf den Bauch nehmen. Wir waren einfach nur happy und stolz
darauf, was wir geschafft hatten.

Die
Nabelschnur durfte noch etwas
auspulsieren, danach durfte mein Mann diese durchschneiden.

Die Plazenta ließ ziemlich auf sich warten. Als sie nach 25 min noch nicht da war, wurde mit einem Riechöl und Akupunktur nachgeholfen, und nach etwa 40 min war sie dann auch da. Die Hebammen und die Ärztin hatten Sorge, noch eine Ausschabung vornehmen zu müssen. Zum Glück ging es aber ohne.

Dass
die Ärztin dazukam, habe ich übrigens gar nicht realisiert. Sie wurde erst zur
Geburt geholt, als der Kopf vom Kleinen schon da war.

Ich
wurde dann noch genäht, da ich einen Dammriss Grad 3a hatte. Wieder musste eine
Oberärztin dazu geholt werden, da der Riss scheinbar nicht ganz einfach zu
nähen war.

Endlich angekommen haben wir erst einmal gekuschelt

Wir
durften dann lange kuscheln, der Kleine hatte nach 10 min schon die Brust
gefunden, und wir waren erst etwa 2.00 Uhr im Zimmer.

Keine Sekunde während der Geburt, während des ganzen Tages, habe ich an die Narbe oder an einen Kaiserschnitt gedacht.

Weder
die Hebammen noch die Ärzte haben einen Kaiserschnitt in Erwägung gezogen. Für
alle war klar, dass wir es schaffen werden.

Für alle war klar, dass wir es schaffen werden

Mit
Hilfe von diesen positiven Gedanken, der Unterstützung und den lieben,
anerkennenden Worten, haben wir es schlussendlich geschafft, was uns viele im
Vorfeld nicht zugetraut hatten.

Der
ganze Tag lief für mich ein bisschen wie ein Film oder auch ein Traum ab. Ich
war da, aber irgendwie doch nicht. Es war alles so unreal, ich in einem Kreißsaal.
Die Schmerzen waren teilweise echt krass, aber kaum war mein Sohn da, schon
wieder vergessen.

Die natürliche Geburt war heilsam – auch für meinen Mann

Für
meinen Mann war die Geburt sehr heilsam, er war sehr froh, dass ich mich
durchgesetzt habe und die VBA2C erhalten habe.

Wir haben eine VBA2C geschafft! Und ich bin allen dankbar, die uns dies ermöglicht haben.

Als
Tüpfelchen auf dem“i“ sagte mir meine Wochenbetthebamme, dass sie beim nächsten
Kind mit uns eine Hausgeburt anstreben würde! Endlich sind uns wieder alle
Türen geöffnet. Danke!

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