15. April 2018

0 Kommentare

Sabrina erlebte nach zwei Kaiserschnitten eine natürliche Geburt. Der erste Kaiserschnitt wurde nach einem Geburtsstillstand wegen eines angeblich zu engen Beckens durchgeführt. Der zweite Kaiserschnitt wurde aus diesem Grund von vornherein geplant.

Vorgeschichte:

Kind 1 :
Ich war erst 21 Jahre alt und wünschte mir am liebsten eine Hausgeburt. Also suchte ich eine Hebamme, die Hausgeburten begleitet und auch als Beleghebamme mit in die Klinik geht.

Ich erfuhr: Hausgeburten würde man beim 1. Kind nicht machen.
Schade, aber ok… Ich wusste es nicht besser.

Also wenigstens eine Beleghebamme.

Nachts um 1 Uhr riss die Fruchtblase, direkt danach begannen die Wehen. Ich ging duschen, machte mich fertig und packte die Kliniktasche zu Ende.

Ich war mir unsicher, denn ich wusste nicht, das eine Fruchtblase auch reißen kann. Mir wurde immer nur von einem „Schwall“ erzählt, denn ich aber definitiv nicht hatte.

Außerdem klärte mich niemand darüber auf, das man Wehen auch im Rücken spüren kann. Ich dachte, die wären im Unterleib.

Also war ich total verunsichert.

Die Hebamme kam dennoch und kurze Zeit später wollte sie, dass wir ins Krankenhaus gehen.
Da war es schon 5 Uhr.

Meine Wehen verarbeitete ich, indem ich in die tiefe Hocke ging. Im Krankenhaus angekommen, forderte die Hebamme, dass ich mich hinlege. Die tiefe Hocke wäre falsch.

Aber im Liegen konnte ich nicht mit der Wehe arbeiten.
Also drängte die Hebamme mich zu einer PDA, anstatt zur Bewegung.

Die PDA wirkte besser als erwartet.

Ich war wie querschnittsgelähmt ab Brustkorb und die Wehen waren weg.

Nach einem Geburtsstillstand, überredeten mich alle zu einem Ks.

Das war Horror für mich und ich begann zu weinen. Aber habe mich dennoch bereit erklärt.

Im OP brach mein Kreislauf zusammen. Ich hatte Brechreiz, mir wurde schwindelig, bis ich ohnmächtig wurde.

Als Abschluss nach dem Kaiserschnitt erzählte die Hebamme mir noch , das mein Becken viiiiiiel zu schmal wäre und kein Kind JEMALS durchlassen wird und ich früher gestorben wäre.

Kind 2:

Zu der Zeit wusste ich noch nicht, das die erste Hebamme „Mist“ gebaut hatte.
Ich wollte sie für Nummer zwei wieder haben.

Also rief ich sie an und erzählte von der erneuten Schwangerschaft und bat sie, wieder meine Hebamme zu sein. Sie bejahte.

Dann begann das Dilemma.

Ich versuchte sie wiederholt zu erreichen, aber sie reagierte nicht auf Anrufe, nicht auf WhatsApp Nachrichten oder SMS. Am Schluss stand ich ohne Hebamme da.

Weil ich durch die Aussage der Hebamme nach dem ersten Kaiserschnitt bezüglich meines Beckens verunsichert war, gab ich auf und plante den zweiten Kaiserschnitt.

Noch im Kreissaal bereute ich meine Entscheidung zutiefst.

Während der Operation trafen sie noch einen Nerv meines Armes und ich schlug 2 Tage unkontrolliert um mich, musste, um meinen Sohn stillen zu können, fixiert werden.

In der 2 Nacht wurde es immer schlimmer, die Verkrampfungen gingen durch den ganzen Körper und die Narbe drohte wieder aufzureißen.

Kurz nach Mitternacht wurde eine Ärztin gerufen, die mir eine Art Morphium spritze. Damit wurde es endlich besser und ich konnte mich etwas entspannen.

Kind 3 /Vba2c:

Ich wurde nur schwanger mit der Option, es eventuell natürlich versuchen zu können.
Einen 3. Kaiserschnitt wollte ich nicht!

Durch die Facebook-Gruppe „Natürlich und Selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt (VBAC)“, auf die ich zufällig stieß, erfuhr ich zum ersten Mal, dass auch nach zwei Kaiserschnitten eine natürliche Geburt möglich sein kann und dass die Aussage „das Becken ist zu schmal“ oftmals falsch ist.

Der errechnete Termin im Mutterpass war der 23. 07.2017.

In der 12. Schwangerschaftswoche, es war der 29.12.2016, bekamen wir eine erschreckende Nachricht:

Die Nackenfalte unseres Babys war auffällig.

[optinform]

Die Chance, dass unser kleines Wunder gesund zur Welt käme, läge bei 50% !
Wir waren am selben Tag bei 2 Ärzten um sicher zu gehen, bei der normalen Frauenärztin und einem Spezialisten.

Dieser Spezialist wollte uns zu einer Fruchtwasseruntersuchung überreden.

Ich wusste, obwohl ich mich nie genau damit befasst hatte, von dem Risiko einer Fehlgeburt. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen!

Mein Körper war sich so sicher, dass alles ok ist und darauf vertraute ich.

Es war kurz vor Silvester und 3 Tage später sollten wir im Flugzeug nach Fuerteventura sitzen. Also bekamen wir vorher sowieso kein Ergebnis mehr.

Sollte doch etwas nicht stimmen, wird es die Natur übernehmen. Da wollte ich nicht eingreifen! Der sogenannte Pränataltest brachte die Gewissheit. Wir bekamen ein gesundes Mädchen. Erleichterung.

In der 36. Woche erhielt ich einer der möglichen Gebursskliniken die Diagnose „fetale Makrosomie“ und hochgradiger Diabetes. (Der (nüchtern ?)(Anmerkung der Redaktion) Blutzuckerwert ergab einen Wert von 80). In diese Klinik wollte ich nicht mehr!

Für den 26.07. erhielt ich einen Kontrolltermin in meiner Wunschklinik, die mir auch schon den Kaiserschnitt – Termin für den 28. 07. in die Hand drückte, falls sich bis dahin nichts entwickelte.

Ich hatte mega Angst davor.

Ich startete einige eigene Einleitungsversuche, aber die waren alle ohne Erfolg.

Am 24.07. feierte meine kleine Schwester Geburtstag . Morgens war ich noch bei der Hebamme. Mumu 2 Finger offen, Kind im Becken, aber keinerlei Wehen.

Abends auf dem Geburtstag tat sich nichts, aber ich war froh und redete auf die Bauchmaus ein, sie dürfe kommen, wann sie wolle… Hauptsache nicht am 24.07. und noch vor dem 26. 7.

Also wäre der 25. 7. optimal.

Ich hatte wenig Hoffnung, dass sich unser Baby daran halten würde.

Am 25.07. um halb 7 morgens, riss meine Fruchtblase.
Der Riss war größer als bei Kind 1, aber ein Schwall war es dennoch nicht.

Dieses Mal wusste ich es… ES GEHT LOS!!!

Die Wehen begannen unregelmäßig und leicht. Sie kamen alle 2 bis 5 Min.
Um 11 Uhr beschlossen wir (vor allem mein Mann) in die Klinik zu fahren.

Mit dem Satz meines Mannes, wir fahren ins Krankenhaus, waren die Wehen plötzlich weg. Aber ok… So konnten wir die 1-stündige Fahrt in die Klinik besser bewältigen.

Da ich Hunger hatte, hielten wir noch schnell in der Bäckerei an und frühstückten.

Um halb eins trafen wir in der Klinik ein. Mein Mann meldete mich an und die ging Hebamme kurz etwas holen.

Ich war vielleicht drei Minuten alleine im Kreissaal. Plötzlich wurde ich von mir selbst überrascht..

Die Situation in dem Kreissaal der Klinik machte mir Angst… Was ist, wenn wieder alles so kommt wie bei der ersten Geburt?

Ich kenne die Hebamme nicht. Sie mich nicht. Was ist, wenn ich wieder Sachen machen muss, die ich nicht möchte? Wenn ich mich wieder nicht frei bewegen darf?

Die Hebamme kam zurück und als sie mich nach den anderen beiden Geburten fragte, brach es aus mir raus: Ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch.

Ich wusste, dass mich die beiden Kaiserschnitte verfolgten, aber damit hatte ich nicht gerechnet!

Am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren. Aber die recht junge Hebamme und mein Mann bauten mich auf, waren für mich da. Also blieben wir.

Die erste Untersuchung ergab: Muttermund gerade mal 2 Finger durchlässig (genau wie am Tag davor ), Wehen weg, dauert noch.

Ich war enttäuscht.

Wir wurden auf die Station geschickt und sollten unser Zimmer beziehen. Wir liefen extra Treppen, was in dem kleinen Krankenhaus gar nicht so einfach war.

Nach 16:30 Uhr setzen die Wehen endlich wieder ein. Abstand 6 min. Um 16:45 Uhr lag der Abstand plötzlich nur noch bei 2 / 1,5 min.

Also zogen wir zurück in den Kreissaal. Dort wurde ein CTG durchgeführt.
Mir war heiß und ich trank soviel, wie sonst innerhalb von 3 Tagen.

Danach sollte ich mich beim Oberarzt zur Narbenkontrolle vorstellen.

Dazu musste ich liegen. Liegen war Horror, ich wollte stehen, Schränke schieben, mich bewegen….

Aber die Narbe blieb unverändert!!! Super! Es kann weiter gehen.

Zurück im Kreissaal stand die zweite Muttermundskontrolle an.

Die Hebamme staunte nicht schlecht, als sie spürte, dass der Mumu bereits 10 cm offen war.

Plötzlich wurde sie hektisch! Sie richtete alles fürs Baby.

Ich verstand das alles gar nicht so richtig und konnte nicht glauben als sie sagte, du hältst gleich dein Baby im Arm!

Im Stehen und ohne Schmerzmittel fing ich schon an zu pressen!
Mein Mann war mir in dem Moment eine super Stütze!

Die Hebamme sagte: „Da ist das Köpfchen!“ und fragte mich, ob ich es fühlen wolle.

Ich wollte, aber konnte nicht. Ich wurde überrollt, musste mich halten und weiter pressen.

Plötzlich spürte ich mit der 2. Wehe ein Brennen. Es wurde immer schlimmer, aber ich presste weiter, schrie vor Schmerzen die hauptsächlich durch das Brennen verursacht wurden.

Schaute an mir herunter: Da war alles voller Blut!

Aber das Köpfchen samt einer Schulter war schon draußen !

Dritte Presswehe! Das Brennen wurde fast nicht mehr aushaltbar! Noch mehr Blut und dann drückte mir die Hebamme schon das blutige „ETWAS“ mit 2 Augen in die Arme 😉

Ich verstand erstmal wenig, aber mein Gefühl überrollte mich!
Sie legten mich auf das Bett daneben, meine Tochter die ganze Zeit auf meiner Brust!

Meine Tochter wurde um 17:20 Uhr geboren.

Nein… Ich habe meine Tochter geboren !!!

Dann Hektik. Die Ärztin und der Oberarzt die vorher dazu kamen und die Hebamme, hatten Panik, denn es blutete ununterbrochen.

Aber ich bekam das nur nebenbei mit. Ich hatte meine Tochter auf dem Arm ohne KS!

Ich spürte die kurze Nabelschnur die etwas zog und spannte.

Ärzte und Hebamme hatten Angst dass etwas mit der Plazenta nicht stimmte. Einige Male drückten sie mir auf den Bauch. Dann war die Plazenta vollständig geboren.

Erleichterung… Sie legten sie neben uns und suchten weiter nach der Ursache für die Blutung.

Anscheinend war die sie durch einen Dammriss zweiten Gerades verursacht worden.

Sie desinfizierten und begannen zu nähen. Eine Stelle war nicht richtig betäubt und ich spürte jeden Stich.

Aber es war alles ok. Ich wollte keine weitere Betäubung ….sie sollten einfach fertig werden…

Mir war schwummrig, aber nichts konnte mich von meinen Glücksgefühlen abhalten,

denn meine Tochter lag noch mit Nabelschnur und Plazenta auf mir. Sie war nicht eine Sekunde von mir getrennt! Und ich hatte es geschafft! Ich kämpfte gegen die Müdigkeit, gegen das Schwarze, welches ständig vor meine Augen treten wollte…

Fast einen Liter Blut hatte ich verloren. Aber ich war stärker!

Langsam kam mein Kreislauf wieder.

Mein Mann durchtrennte die Nabelschnur, wir wurden zugedeckt und dann durften wir alleine kuscheln.

 

Wie hat Dir dieser Bericht gefallen? Kommentiere gerne hier.
Wenn Du auch zwei Kaiserschnitte hattest und noch zweifelst, ob das denn auch sicher ist oder ob Du nicht Dein Baby mit einer natürliche Geburt in eine große Gefahr bringst, lies Dir gerne meinen Artikel: Natürliche Geburt nach zwei Kaiserschnitten durch.

 

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}