8. März 2018

14 Kommentare

Nötigung ist inakzeptabel!

Im November 2017 erschien die aktualisierte Leitlinie der Amerikanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ACOG) zur Geburt nach Kaiserschnitt.

Zu den konkreten Inhalten und wie ich darüber denke, wird es bald einen Blogartikel geben.
Diese Leitlinie ist die aktuellste Leitlinie, die wir im Moment haben.

Deutsche Leitlinie?   In der Warteschleife

Wir warten noch immer gespannt auf eine deutsche Veröffentlichung. Sie ist aber erst für Juli 2018 angekündigt.

Doch bevor ich mich genauer mit den Inhalten der Amerikaner beschäftige, möchte ich heute, am 8. März, dem internationalen Frauentag, auf einen Satz dieser Leitlinie hinweisen.

Coercion is not acceptable.

Nötigung ist inaktzeptabel. 

Das ist für mich, neben alles fachlichen Abwägungen, Indikationen und Kontraindikationen der wichtigste Satz.

Dieser Satz sollte meiner Meinung nach, als ein Leitsatz über allem Handeln in der Geburtshilfe stehen.

Dazu führt die amerikanische Leitlinie weiter aus:

Nach der Beratung trifft die Patientin in Absprache mit ihrem Geburtshelfer oder einer anderen in der Geburtshilfe tätigen Fachkraft (so ungefähr würde ich „obstetric care provider“ übersetzen), die endgültige Entscheidung über den Versuch einer natürlichen Geburt oder einen wiederholten Kaiserschnitt.

In vielen Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das sicherlich so üblich.

Aber noch viel zu oft, werden Frauen gegen ihren Willen zu einem wiederholten Kaiserschnitt gedrängt.

Dazu habe ich im vorigen Jahr einen Blogartikel verfasst mit dem Titel:

„Niemand kann Dich zu einem Kaiserschnitt zwingen“

Ich verlinke ihn hier nochmal für alle, die es interessiert.

Hier geht´s zum Artikel „Niemand kann Dich zu einem Kaiserschnitt zwingen“ 

Den vollen Text der Leitlinie verlinke ich hier:
Practice Bulletin No. 184: Vaginal Birth After Cesarean Delivery

Ich bin gespannt von Dir zu lesen, wie es Dir bei Deinem Kaiserschnitt ergangen ist.

Wurdest Du in die Entscheidung für den Kaiserschnitt einbezogen?

Oder hast Du sogar selbst entschieden, dass es ein Kaiserschnitt werden soll?

Suchst Du noch Informationen darüber, wie Du Dich nach Deinem Kaiserschnitt auf die nächste Geburt vorbereiten kannst, damit diese Geburt so selbstbestimmt, wie möglich verläuft?

Dann helfen Dir vielleicht meine 12 Schritte zur Vorbereitung auf Deine nächste Geburt weiter. 

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  1. Aus Ärztesicht habe ich mich sicherlich selbst dazu entschieden.
    Aus meiner Sicht, wurde ich zum KS gedrängt, indem man mir immer wieder sagte, dass ich mein Kind unnötig in Gefahr bringe.

    1. Liebe Saskia, es tut mir leid zu lesen, dass Du Dich zu Deinem Kaiserschnitt gedrängt gefühlt hast. Hast Du bereits Deine Krankenakte/ Kreißsaalprotokoll und den OP Bericht aus der Klinik angefordert?

  2. Ich wurde aufs Übelste genötigt. Mir wurden Lügen ob des Geburtsverlaufs aufgetischt; mir wurde erzählt, ich würde mein Kind umbringen, wenn ich nicht unterschriebe; mein Mann und meine Doula wurden bearbeitet, das sie mich doch dazu bringen sollten zu unterschreiben.

  3. Je nach dem, wie man es nimmt… Ich habe „freiwillig“ zugestimmt, nachdem mir die Ärztin gefragt hat: „wollen Sie wirklich das ihr Kind stirbt?“ Mein Gefühl war zwar, dass mit meinem Kind alles in Ordnung ist, aber ich bekam Angst.. Die Apgarwerte waren nach dem übereilten Ks 9,10, 10

    1. Liebe Marie, danke für Deinen Kommentar. Genau das ist NÖTIGUNG, was Du erlebt hast. Eine ganz typische und todsichere Methode, eine Mutter dazu zu bringen, einem Kaiserschnitt zuzustimmen. Wäre der Kaiserschnitt wirklich erforderlich gewesen, wäre Dein Baby nie im Leben mit diesen APGAR – Werten auf die Welt gekommen.

  4. Hallo,

    Ich wollte einen Kaiserschnitt nach einer geglückten kinderwunschbehandlung hätte ich bis dato ein gesundes Kind und Wehen zu einem Arztgespräch fpr den Termin kam es nicht mehr….Hebamme und chefärztin nach 12 Stunden Wehen: ich soll normal gebären…..ich sagte nur noch ich hab es nach solange Zeit kiwu geschafft ein gesundes Kind zu haben und ich will einen Kaiserschnitt…..im OP Bericht stand dann Sectio aufgrund geburtsangst….mir egal ich hatte den mütterlichen spürsinn meine Marie (16Monate) hätte zweimal die Nabelschnur stramm um den Hals und könnte deswegen nicht ins Becken rutschen……

    Bin jetzt wieder schwanger auf den spontanen weg und werde es diesmal auch auf dem natürlichen weg versuchen da ich ein viel besseres Gefühl habe.

    1. Liebe Ilona, wie schön, dass Du auf Deine innere Stimme gehört hast, und schade, dass es von außen niemand tat. Nun wünsche ich Dir eine gute Vorbereitung auf Deine nächste Geburt.

      1. Solche Hebammen wie Sie bräuchte das Land viel mehr. Bin auf der Suche nach einer Nachsorge Hebamme es ist sehr schwierig jemanden zu finden der meine Geschichte hört und mich unterstützt! Viele werten mich ab weil ich einen Kaiserschnitt wollte damals und versuchen ihr eigenes Ding aufzuschwatzen.

        1. Liebe Ilona, ich wünsche Ihnen, dass Sie volle Unterstützung und einen für Sie guten Weg für die nächste Geburt finden. Ich bin übrigens keine Hebamme 😉 https://www.geburt-nach-kaiserschnitt.de/dr-ute-taschner/
          Wenn ich weiter helfen kann, biete ich auch gelegentlich Müttern Beratungen an. Dabei geht es hauptsächlich darum, seinen eigenen Weg zu finden und sich für die nächste Geburt zu stärken Es gibt bei mir auf tel. Weg keine med. Beratung.

  5. Ich bin zu einem Kaiserschnitt gezwungen worden. Nötigung ist hier der passende Ausdruck. Meine Tochter saß in Beckenendlage, weshalb ich mir bewusst eine Klinik aussuchte, die sich mit der Spontangeburt von Kindern aus Beckenendlage auskennt. Im Vorfeld wurde mir nach Ultraschall-Untersuchung und MRT-Beckenvermessung angeboten, eine Spontangeburt zu versuchen.

    Am Tag, als die Wehen einsetzten, sagte der diensthabende Oberarzt – noch bevor er mich überhaupt untersucht hatte – es müsse ein Kaiserschnitt gemacht werden, das Kind werde sonst sterben, mein Becken sei zu eng. Der Befund zu dem Zeitpunkt: Muttermund fingerdurchlässig, Wehen regelmäßig und gut aushaltbar, kindliche Herztöne prima. Ich fühlte mich sehr gut und bat deshalb darum, dass noch gewartet werden solle, bis der Muttermund vollständig eröffnet sei. Die Antwort des Arztes: Nein, dann sei der Kaiserschnitt schwerer durchzuführen. Er unterstellte mir, nicht an der Gesundheit meines Kindes interessiert zu sein und wiederholte immer wieder: „Das Kind wird sterben!“ Irgendwann hatte ich unter den Wehen keine Kraft mehr, mich zu widersetzen und unterschrieb den Kaiserschnitt, den ich zu keinem Zeitpunkt wollte.

    Während der OP selbst hatte ich Todesängste und die Bindung zu meinem Kind gestaltete sich hinterher über längere Zeit schwierig, u.a. weil ich elf Monate lang Schmerzen an der Narbe hatte, die erst durch sehr viele osteopathische und physiotherapeutische Behandlungen behoben werden konnten.

    Ich wünsche mir sehr ein zweites Kind, doch nach dieser Erfahrung und dem Wissen, dass etliche klinische Geburtshelfer nicht vertrauenswürdig sind, werde ich aus Angst vor weiteren traumatischen Erfahrungen vielleicht lieber darauf verzichten.

  6. Ich habe bis jetzt nur ein Kind geboren- auch per Kaiserschnitt, obwohl eigentlich alle Zeichen auf eine natürliche Geburt standen. Ich wollte nie einen Kaiserschnitt, doch es kam durch Zwang, Ermiedrigung und Erpressung durch Krankenhauspersonal ganz anders. Es ist jetzt 16 Monate her.
    Ich hatte einen „vorzeitigen“ (???) Blasensprung und heftige eigene Wehen. Wir kamen gegen 20 Uhr im Krankenhaus an, nichts ahnend und ohne Erfahrung hatten wir uns wg. vorherigen Geburtsvorbereitungskurs uns dort angemeldet. Im Kurs wurde erzählt wie toll das KH ist und wie schön man dort auf Wünsche der Gebärenden eingeht- nichts davon traf aber leider zu.
    Ich wurde an CTG angeschlossen- zuerst war alles ok. Dann wurde ich von einer anwesenden (sehr ängstlichen) Hebamme zu einem Einlauf überredet. Leider bekam ich davon so heftige Verkrampfungen und es kam nicht wirklich viel raus. Danach verstärkten sich die Wehen und das CTG wurde zeitweise nicht so gut- auffälligerweise aber gerade in den Zeiten, in denen ich es nicht am Bauch festhielt. Es war nämlich lose und fiel schon fast ab. Danach wurde ich in den Kreißsaal verlegt und mir wurde ein Dauer-CTG angelegt, das die ganze Zeit total nervtötend piepste (warum, wusste die Hebamme auch nicht). So durften wir die ganze Nacht durchmachen. Am nächsten Morgen kam der (total unfreundliche) Oberarzt, steckte mir seine Finger in die Scheide und sagte, das Kind komme da nicht durch. Ich fragte ihn, ob er das denn wirklich so sagen kann (denn von so einer Messmethode hatte ich ja noch nie gehört). Ja, sagte er, er verstehe schließlich gut sein Handwerk. Das hat mich fassungslos gemacht, denn ich habe ja schließlich ganz normales Becken innen.
    Der Muttermund war bei ca. 5 cm und man hat immer mehr Druck auf mich gemacht, eine PDA zu setzen, mit der Begründung, der Muttermund werde davon weicher. Ich lehnte ab. Dann wurde immer mehr Druck gemacht, ich stimmte schließlich zu und als der Anasthäsist kam, bekam ich totale Panik, weinte, ließ es aber trotzdem zu.
    Die Hebamme hat dann CTG mittels eines Hakens (das habe ich erst beim Entlassen erfahren, dass es Haken war) am Kopf des Kindes befestigt, was mehrmals abriss. Es wurde aber behauptet, dass die Anzeige am Gerät jetzt richtig ist, was aber nicht stimmen kann.
    Dann gab es einen Arztwechsel und es wurde erstmals ein Ultraschall gemacht, bei dem sich herausstellte, dass das Kind wegen übervoller Blase nichts ins Becken rutschen konnte. Es wurde ein Katheter gelegt und die Blase prompt entleert. Nur hatte ich ja bereits eine Infusion, ein Antibiotikum (wegen Blasensprung), eine PDA und ein Wehenmittel (wegen PDA) bekommen, was alles unnötig war.
    Nun dachte ich, jetzt klappt es. Das Kind rutschte endlich ins Becken. Wir wurden für ca. 1 Stunde allein gelassen, der Muttermund war dann bei 7 cm. Doch unverständlicherweise als die Ärztin dann zurückkam, wollte sie weitere Untersuchungen wie 2mal Blutentnahme beim Kind- die Werte waren immer in Ordnung. Obwohl ich einen starken Drang verspürte aufzustehen ließ man mich nicht. Man spritzte mir noch unter anderen ohne Vorwarnung (ich spritzte ihnen jetzt Wehenhemmer, wurde gesagt, und sofort die Spritze angesetzt) einen Wehenhemmer, von dem ich auf dem Bett aufgesprungen bin, weil das Herz plötzlich raste.
    Dann gab es wieder Arztwechsel und nun hieß es plötzlich, der Muttermund zieht sich wieder zusammen und das Kind hat sich irgendwie während des Liegens ein klein wenig falsch gedreht- fassungslos!
    Dann kam der Chefarzt und sagte, wenn ich nicht sofort unterschreibe (dem Kaiserschnitt zustimmen), kündigt er den Behandlungsvertrag und setzt uns auf die Straße. Ich hatte totale Panik, weinte, unterschrieb aber. Während der OP hat aber die Betäubung nicht funktioniert- ich habe geschrien wie verrückt, niemand hat aber darauf reagiert, nur hat mal jemand hinter meinem Kopf gesagt, dass der Blutdruck immer noch bei 250 sei – wie sollte er denn sein, wenn ohne Betäubung operiert wird!? Ich habe alles mitbekommen, jeden Stich, besonders schmerzhaft war aber als die Gebärmutter in den Bauch zurückgeschoben wurde und der Oberarzt (der vom Vormittag) das Verband angedrückt hat.
    Und übrigens mein Kind hat 10 Apgar- Punkte bekommen, hatte sehr gute Sauerstoffsättigung, war sehr munter und aktiv (kletterte beim Vater kurz nach der Geburt die Brust rauf), wog 3300 g, war 52 cm lang und einen Kopfumfang von 35 cm und war ziemich dünn. Wozu war da bitte der Kaiserschnitt nötig? Ich bin jetzt immer noch total fassungslos.

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